// aber gerne (:

Wie lange würde es wohl noch so weiter gehen? Wie lange konnte er es noch ertragen so zahlreiche Menschen zu ermorden, nur damit er sie in Sicherheit wusste? Jeder Einzelner, den er tötete zerrte an seinen Nerven und lockte den Ripper mehr und mehr ans Licht. Klaus wollte seine dunkle Seite wieder zum Vorschein machen und Stefan musste überzeugend vorspielen, dass er Gefallen an jedem Mord hatte. Auch wenn er es nicht wirklich bemerkte, verlor er mehr und mehr seine gute Seite. Er lebte nur noch um Elena zu beschützen und Klaus zu gefallen, damit er nie auf die Idee kam, dass iwas nicht stimmte. Wieviele Menschen er schon getötet hatte wusste er nicht, er mochte auch gar nicht daran denken. Würde ihn überhaupt Jemand aufhalten, wenn die Ripperseite zu stark wurde und die Überhand gewann? Immer wieder hatte er die Bilder seiner Opfer vor Augen. Tot und bis auf den letzten Tropfen Blut ausgesaugt, lagen sie vor seinen Augen und in ihrem Blick war etwas flehendes und zu gleich entspanntes, weil sie von ihrem Leiden erlöst waren. Wie konnte etwas so schlimm und gleichzeitig so schön sein? Er schüttelte seinen Kopf. War er inzwischen mehr Ripper als der Gute, liebe Stefan? Alles war so verschwommen. Nur zwangshaft konnte er sich an Elena erinnern, die er tief in sein Gedächnis verbannt hatte, damit Klaus nie bemerkte, wie sehr er sie noch immer liebte. Ja, sie war sein Halt, nur würde sie auch für ihn da sein, wenn sie erfuhr was er alles getan hatte. Sie liebte den ruhigen Stefan, von seiner dunklen Seite ahnte sie nicht einmal etwas. Sicherlich war es für sie ein Schock, zu hören was los war die vergangenen Monate und sicherlich dachte sie auch, dass es Klaus war. Nur wusste er, dass Damon sie sicher aufklären würde, über seine Vergangenheit. Er vermochte gar nicht daran denken, was sie nun über ihn dachte. Verabscheute sie ihn dafür oder würde sie ihn wirklich immernoch genauso lieben? Nein, daran durfte er nicht denken. Es sollte doch ein großes Zeichen sein, dass er sie so sehr liebte, dass er sich dafür aufgab. Sie würde die Frau in seinem Leben sein. Nur sie und das für den Rest seines ewigen Lebens.

Eine kalte Brise schlug ihm entgegen. Kurz schloss der Vampir die Augen und erinnerte sich an den Anblick seiner Elena. Nur wenn er alleine war konnte er seine Erinnerung wieder in sein Gedächnis rufen. Hier drohte keine Gefahr und er konnte sich an die glückliche Zeit mit ihr erinnern. Ihre erste Begegnung, bei der er dachte seine Welt bleibt stehen, ihren ersten Kuss, wobei ihre Lippen sich noch sinnlicher anfühlten als er es sich vorgestellt hatte, ihren ersten Sex, bei dem er dachte endlich war auch er glücklich, alle ersten Momente, die er mit ihr hatte und in denen er sich immer wohl gefühlt hatte. Wie gerne würde er sie sehen, einfach ein paar Sekunden mit ihr zusammen sein. Ihre Nähe war, dass wo nach er sich so sehr sehnte, wie schön wäre es sie kurz zu erfahren. Kurz hielt er innen und lauschte mit seinen Ohren, ob Klaus wirklich noch mit eine der Frauen beschäftigt war in der Bar. Zum Glück war er das und er konnte sich wieder ihr widmen. Aus seiner Hosentasche zog er sein Handy und sah auf es. Unter einem anderen Namen hatte er sie gespeichert und es juckte ihm wieder in den Fingern ihre Nummer zu wählen um nur ganz kurz ihre Stimme zu hören. Nein, er durfte es nicht! Lange starrte er ihre Nummer an, schloss den Kontakt dann aber doch wieder. Wenn er ihre Stimme hörte, ihre so liebliche und klangvolle Stimme, dann würde er nicht mehr hier weiter machen können. Er hätte nur noch zu ihr gewollt und das ging nicht, er musste weiter durch halten.

Als er sein Handy zurück steckte zog er die Luft tief ein und seufzte. Einfach war anders. Der Wind drehte und plötzlich war da ihr Duft. Das konnte jetzt doch nur eine Einbildung sein oder? Er drehte sich nach links und rechts um heraus zu finden wo sie war. Doch noch sah er nichts. Er war förmlich beflügelt jetzt und lief ein paar Schritte weiter. Und da stand sie wirklich, zwischen parkenden Autos. Er blieb stehen und starrte sie mit geweiteten Augen an. Was machte sie denn hier? Und wenn Klaus sie finden würde, würde alles auf fliegen. Schnellen Schrittes lief er auf sie zu, packte sie am Arm und riss sie hinter ein größeres parkende Auto. "Was machst du hier? Verschwinde!," fauchte er sie wütend an. Auch wenn er sich so freute sie zu sehen, durfte es einfach nicht sein. Sie musste hier weg und das schnell. Sein Herz schlug höher und er war froh, dass sie davon nichts merkte. Er durfte kein Gefühl zu lassen, er musste kalt sein und sie so dazu bringen freiwilig zu gehen. Erst jetzt ließ er sie wieder los und starrte sie ausdruckslos an. "Was willst du hier?"